Die Justizvollzugsanstalt Lingen: Denkmalschutz – betreten verboten?

Im Rahmen des Schulprogramms „Denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ haben unsere Schüler*innen der Gesamtschule Emsland und des Gymnasiums Georgianum ein spannendes Projekt zum Thema Denkmalschutz ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung von Denkmälern zu schärfen und den Schüler*innen die Möglichkeit zu geben, sich aktiv mit Geschichte vor Ort auseinanderzusetzen. Das Projekt wird als Drehtürmodell von Frau Späth, die Lehrerin an beiden Schulen ist, geleitet.

In den vergangenen Wochen haben wir bereits die Justizvollzugsanstalt (JVA) Lingen besucht. Dieser Besuch und die Führung durch Herrn Portmann waren besonders bereichernd und beeindruckend für unsere Schüler*innen. Sie hatten die Gelegenheit, die denkmalgeschützte JVA als historischen Lernort zu erkunden. Die markanten Gebäude aus dem 19. Jahrhundert sind nicht nur architektonisch interessant, sondern erzählen auch viel über die Geschichte der Justiz und des Strafvollzugs in unserer Region.

Im Rahmen des Projekts werden wir nicht nur von der JVA Lingen unterstützt, sondern auch vom Emslandmuseum und dem Stadtarchiv Lingen. Im Emslandmuseum erhielten wir durch Herrn Dr. Spannhoff eine spannende Führung, die ihnen die regionalen Besonderheiten und die Geschichte des Emslandes näherbrachte. Die Exponate und die Geschichten hinter den Objekten regten die Schüler*innen dazu an, über den Wert von Kulturerbe und Denkmalschutz nachzudenken. Auch der Besuch im Stadtarchiv war ein Highlight. Herr Dr. Crabus vermittelte den Schüler*innen wertvolle Einblicke in die Dokumentation und Bewahrung der Stadtgeschichte. Die Schüler*innen konnten selbst in alten Dokumenten stöbern und erfuhren, wie wichtig die Archivierung für die zukünftigen Generationen ist. Eine weitere wichtige Unterstützung erhält das Projekt durch Herrn Bollmer von der Unteren Denkmalschutzbehörde, der den Schüler*innen das Thema Denkmalschutz näherbrachte. Er erklärte, wie wichtig es ist, historische Gebäude zu erhalten und welche Herausforderungen dabei bestehen. Der Vortrag regte die Schülerinnen dazu an, eigene Ideen zur Vermittlung von Denkmalschutz zu entwickeln und über den Erhalt unserer Kultur nachzudenken.

Im Laufe des Projekts werden die Schüler*innen weiterhin aktiv an Recherchen zu ihren selbstgewählten Schwerpunkten, Interviews und plastischen Darstellung arbeiten. Ziel ist es, eine Ausstellung zu entwickeln, die die Geschichte und die baulichen Besonderheiten der JVA Lingen dokumentiert und die Herausforderungen des Denkmalschutzes sichtbar macht.

Das Projekt bietet nicht nur eine hervorragende Gelegenheit, sich mit der eigenen Geschichte vor Ort auseinanderzusetzen, sondern fördert auch das Bewusstsein für die Verantwortung, die wir für unser Kulturerbe tragen.

Texte und Bilder von Yasmine Späth

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